Am Wochenende vom 1.3.2024 bis 3.3.2024 begann für uns, das deutsche Team der Para-Dressurreiter, die Olympiasaison in der malerischen Kulisse von Ornago, einer lombardischen Kleinstadt östlich von Mailand, eingebettet zwischen schneebedeckten Alpengipfeln. Auf der großzügigen Reitanlage, die bereits Schauplatz zahlreicher nationaler und internationaler Turniere war, fanden wir ideale Bedingungen für herausragenden Para-Dressursport vor.
Unser Ziel war es, den Schwung des äußerst erfolgreichen Vorjahres mitzunehmen und uns bereits zu Beginn des Jahres mit anderen Nationen zu messen. Mit nahezu allen Championats-Reitern sowie starken Nachwuchstalenten traten wir in Italien als 9er-Team an, um unsere Leistungsfähigkeit zu testen.
Neben mir, Noah Kuhlmann, erthielt auch Julia Porzelt die Einladung, unser Land in Ornago zu vertreten. Das Gastgeberland Italien, Frankreich und Belgien traten ebenfalls mit starken Teams an. Komplettiert wurde das Teilnehmerfeld durch Reiter aus Österreich, der Schweiz und Irland.
Nachdem wir die Anlage kennengelernt und erfolgreich den Vet-Check absolviert hatten, begannen die Wettkämpfe unter sehr guten Bedingungen in großzügigen Hallen. Ein echter Segen, den die Lombardei versank in ein «Grau in Grau» gepaart mit einem nicht enden wollenden Nieselregen.
Die Wettkämpfe waren von hoher Spannung und beeindruckendem Niveau geprägt. Die Reiterinnen und Reiter trieben sich förmlich zu Spitzenleistungen an. Am Ende des Turniers konnten wir stolz auf insgesamt 20 Platzierungen zurückblicken und uns über den Sieg in der Nationenwertung vor der heimischen Mannschaft freuen.
Julia Porzelt holte sich mit ihrem Pferd Bruno zwei Platzierungen, sie belegte den 5. Platz im Grand Prix A und den 4. Platz in der Kür. Ich selbst durfte mich über den Sieg im Grand Prix B und in der Kür freuen sowie über den 2. Platz im Grand Prix A, was für mich persönlich ein sensationeller Erfolg war.
Die Zeit zwischen den Prüfungen und die Abende verbrachten wir in geselliger Runde. Im Reiterstübchen konnten wir bei leckerem Cappuccino unseren Freunden beim Reiten zuschauen und sie anfeuern. Abends genossen wir die köstliche italienische Küche und lebhafte Unterhaltungen.
Para-Dressurturniere bieten stets die Möglichkeit, neue Menschen aus allen teilnehmenden Nationen kennenzulernen. Der gegenseitige Respekt zwischen Reitern und Helfern macht diese Veranstaltungen zu etwas Besonderem. Die gemeinsame Hilfe bei Anreise, Versorgung der Tiere und Vorbereitung auf die Prüfungen zeigt, dass Handicaps überwunden werden können, wenn wir alle zusammenarbeiten.
Unser Ziel, die großartige Form des Vorjahres ins neue Jahr zu bringen, wurde voll erreicht. Deutschland hat eine sehr gute Mannschaft und einen fantastischen Teamgeist. Wir sind bereit: Paris kann kommen.
Noah Kuhlmann