Gründer des Vereins

Reiter und Pferdefreund Toni Meggle

 

26.8.1956 Mannschaftsspringen
CHO München auf „Dagmar“

Abschnitt 1: Das Springreiten
Richtig ernsthaft wurde es mit der Reiterei bei Toni Meggle aber erst ab dem 20. Lebensjahr in der Universitätsreitschule in München. „Mein erstes Pferd habe ich zusammen mit Reitlehrer Peter Cords gekauft und es danach bei ihm abgestottert: Es war der Fuchs Standard, mit dem ich dann bis zur Klasse S gesprungen bin, und zwar auf Trense, nicht mit Pelham oder Martingal wie der Vorbesitzer.“, erzählt er stolz. Trainiert hat ihn Rekord-Nationenpreis-Springreiter Oberst Harald Momm. Interessante Anekdote am Rande: Die bekannte Pferdemalerin Inge Ungewitter bestritt damals an der Seite von Toni Meggle verschiedene Paarspringen. „Ich war vor allem in Süddeutschland auf Turnieren erfolgreich. Damals gab es ja eine überschaubare Zahl an Turnieren, das hatte fast familiären Charakter.“, erinnert er sich.
Von 1960 bis 1968 legte Toni Meggle wegen der Kinder eine Turnierpause ein. „Ich bin nur noch von meinem Elternhaus in Wasserburg aus ins Gelände geritten. Aber dann musste ich wieder in den Wettkampf zurück.“

 

Mai 1968 Leutstetten auf „Ute“

Abschnitt 2: Das Vielseitigkeitsreiten
Bei der Bayerischen Pferdeauktion in Landshut erwarb Toni Meggle 1968 sein Traumpferd: Die Halbblutstute Ute war damals mit 9.500 DM das teuerste Pferd der Auktion. Mit ihr begann die zweite reiterliche Laufbahn: das Vielseitigkeitsreiten. Mit Ute wurde Toni Meggle Bayerischer Military-Vizemeister: „Wir haben nur Punkte auf der Rennbahn verschenkt.“ Als das Pferd einen leichten Sehnenschaden bekam, nutzte er die sehr guten Dressureigenschaften von Ute und sattelte um – in den Dressursattel.

 

September 1972 Donaueschingen auf „Ute“

Abschnitt 3: Die Dressur
„Mit Ute bin ich meine ersten St. Georg in Nördlingen und meine erste Intermédiare in Donaueschingen geritten. Ein Military-Pferd erfolgreich bis zur S-Dressur – darauf war ich schon sehr stolz.“ Toni Meggles 3. reiterliche Phase dauerte bis 1977. „Ich beendete den Turniersport, weil ich endlich das jahrelang gesuchte Bergrevier bei Salzburg gefunden hatte. Ich musste mich entscheiden zwischen meinen beiden Hobbys Reiten und Jagen.“ Die Entscheidung viel zu Gunsten der Bergjagd. Fortan ritt er nur noch als „betreuter Amateur“, wie er sich ausdrückt. Immerhin besorgte diese Betreuung der Pohlmann-Schüler Dieter Neumann.

 

Toni Meggle beim Ausritt mit
seiner Frau Marina Ponater-Meggle

Abschnitt 4: Eigener Dressur-Ausbildestall
Nur 13 Kilometer von seinem Wohn- und Firmensitz entfernt, in Röhrmoos bei Haag, pachtete Toni Meggle eine Anlage, auf der seine 13 Pferde stehen – zum Teil Nachwuchs, zum Teil im internationalen Turniereinsatz, zum Teil Gnadenbrotpferde. 2006 rücken diese Pferde ihm noch näher: In nur sieben Kilometer Entfernung hat er in Dunsern eine eigene Anlage gekauft. Zehn Jahr lang hat sich Nationenpreis-Reiter Markus Gribbe um die Meggle-Pferde gekümmert, nun tun dies als Bereiter Dieter und Dodo Laugks.

 

Toni Meggle beim 10-jährigen
Jubiläum auf Gut Immling mit
Rosa Amelia Löwenthal auf Shiva (links)
und Gaby Manhart auf Flugkrone.

Abschnitt 5: Förderung behinderter Reiter
„Mitte der 90er Jahre wurde ich aufmerksam auf den Reitverein Chiemgau Nord im damaligen Vereinsstall Gut Immling. Erstmals sah ich dort, fürsorglich betreut von der inzwischen verstorbenen Brigitte Müller, dass auch behinderte Reiter auf Turnieren erfolgreich waren.“ So beschloss Toni Meggle, alle Gratulanten zu seinem 65. Geburtstag 1996 zu bitten, ihm nichts zu schenken, sondern vielmehr für die Sportreiter mit Handicap zu spenden. „Diese Spende war der deutliche finanzielle Einstieg. Ab dann habe ich ein jährliches Budget übernommen.“ Finanziert werden damit etwa die Turnierkosten, der Trainer und die Lehrgänge. Nur in Ausnahmefällen hilft Toni Meggle auch mit Pferden aus.

Für sein Engagement zur Integration Behinderter erhielt er 2001 den Equus Preis. Wichtig ist ihm, dass die Laudatoren seinen vorbildlichen Einsatz als „Pilotprojekt“ gesehen haben: „Es wäre doch schön, wenn in Bayern noch ein nächster und übernächster Nukleus entstehen könnte.“ Bis heute ist dieses Sponsoring von Toni Meggle aber das einzige dieser Art und deshalb umso lobenswerter. Er hat sich zusammen mit seinem Team – Ludwig Baumann, Heidi Schmerreim und Michael Rahlke – dafür eingesetzt, dass ein bayerischer Kader entstanden ist und dass Behinderte grundsätzlich auf Turnieren zugelassen sind und nicht nur auf Einladung.

„Ich habe einen ungeheuren Respekt vor der Anstrengung dieser Menschen mit körperlicher Behinderung, die ihr Leben wettkampforientiert im Sport mit dem Pferd meistern.“, sagt er. „Und ich finde, dass der Adel des Pferdes im Behinderten-Reitsport in ganz spezieller Weise zum Ausdruck kommt. Das Pferd will es dem Menschen Recht machen, das sieht man hier ganz besonders deutlich.“ Sein Engagement ist ihm wirklich eine Herzenssache. „Nicht nur die Reiter, sondern auch meine Frau und ich erleben Glücksmomente, wenn unsere Schützlinge eine Quadrille bei den Munich Indoors reiten oder erfolgreich bei internationalen Wettbewerben bis hin zu den Paralympics sind.“

Das nächste Ziel hat Toni Meggle schon im Visier: „Ich fände es gut, wenn wir noch mehr Nachwuchs bekämen.“ Gern hält er als Patron dann seine schützende Hand auch über diese neuen Mitglieder in der Behindertenabteilung des Reit- und Fahrvereins Chiemgau Nord.

 

 

Toni Meggle mit seinem Rappen
Arc en Ciel, genannt Archie

 

Das Unternehmen Meggle AG
Gründung 1887 als kleiner Käsereibetrieb in Wasserburg bei München. Heute agiert das Unternehmen international und zählt zu den großen und renommierten Herstellern von Milcherzeugnissen in Europa. Weltweit sind in der konsolidierten Firmengruppe 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Informationen